Träumen Sie vom Eigenheim, aber Ihr Budget ist begrenzt? Mit den richtigen Tipps und Tricks lässt sich auch mit beschränkten Mitteln die Finanzierung einer Immobilie meistern. In diesem Artikel stellen wir Ihnen Strategien vor, um Ihren Traum vom eigenen Zuhause zu verwirklichen, ohne Ihr Budget zu sprengen.
Nur rund 42,1 Prozent der Deutschen leben laut einer Erhebung des Statistik-Unternehmens Statista in den eigenen vier Wänden. Wir bilden damit hinsichtlich der Eigentumsquote das Schlusslicht bei den Mitgliedstaaten der Europäischen Union.
In Rumänien wohnen 95,3 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner in ihrer eigenen Immobilie.
Die jahrelange Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ließ die Immobilienpreise in Verbindung mit der hohen Nachfrage nach Grundstücken und Wohnraum in die Höhe steigen. Während ein Quadratmeter baureifes Land im Jahr 2007 noch 120 Euro kostete, waren es 2021 schon 225 Euro.
Die Immobilienpreise sind also hoch - das durchschnittliche Haushaltseinkommen der Deutschen ist aber gleichzeitig gestiegen. Wie passt das zusammen? Häufig scheitern potenzielle Immobilienkäuferinnen und -käufer nicht am für einen Kredit notwendigen Nettoeinkommen, sondern können das dazugehörige Eigenkapital nicht aufbringen.
Trotz dieser Herausforderungen gibt es weiterhin Möglichkeiten, eine Immobilie zu erwerben, insbesondere durch eine sorgfältige finanzielle Planung und Beratung. Außerdem wurde der Trend der steigenden Immobilienpreise 2023 erstmals gebrochen, wodurch neue Chancen entstehen können.
Die Frage, ob sich Menschen in Deutschland Immobilien leisten können, bleibt jedoch komplex und hängt von verschiedenen individuellen Faktoren ab.
Wann eine Immobilie für Sie gut finanzierbar ist, steht mit Ihrem Nettoeinkommen, Ihren vorhandenen Eigenmitteln oder Ihrer allgemeinen Bonität in Verbindung. Das sind nur Beispiele für individuelle Gründe, die die Kreditvergabe beeinflussen können.
Da wären allerdings auch einige Aspekte, die den Prozess der Immobilienfinanzierung im Allgemeinen erschweren können:
Käuferinnen und Käufer benötigen bei hohen Immobilienpreisen größere Kreditsummen und Eigenmittel. Zur Tilgung des Kredits müssen sie höhere monatliche Belastungen tragen, die im Budget langfristig einkalkuliert werden sollten.
Ein Immobilienkauf verursacht mehr Kosten als nur den reinen Kaufpreis. Auch Maklerprovisionen oder die Bezahlung des Notariats können dafür sorgen, dass eine Finanzierung plötzlich nicht mehr so einfach möglich ist. Dasselbe gilt für notwendige Sanierungsarbeiten.
Banken dürfen selbst festlegen, unter welchen Kriterien sie Kredite vergeben. Personen mit geringer Kreditwürdigkeit oder einem niedrigen Nettoeinkommen könnten es schwer haben, eine Immobilienfinanzierung zu erhalten.
Sie haben ganz genaue Vorstellungen, wie Ihre Traumimmobilie aussehen muss? Wollen Sie keine Kompromisse eingehen, müssen Sie gegebenenfalls mit höheren Immobilienpreisen rechnen. Das erschwert natürlich auch die Finanzierung des Objekts.
Schwankende oder vielleicht bald steigende Zinsen machen die langfristige Finanzplanung unsicher. Je nachdem, ob Sie sich für einen Kredit mit fixen oder variablen Zinsen interessieren, kann dies zu einer finanziellen Herausforderung werden.
Rasante Preisanstiege entstehen, wenn in einer bestimmten Lage oder für ein Objekt eine erhöhte Nachfrage vorhanden ist. Die Konkurrenz mit anderen Kaufinteressenten kann die Finanzierung demnach schwieriger gestalten.
Im Gegensatz zu Ländern wie Österreich, wo man für eine Immobilienfinanzierung verpflichtend 20 Prozent Eigenkapital aufweisen muss, gibt es hierzu in Deutschland keine gesetzlichen Vorgaben.
Reicht also ein geringer Eigenkapitalanteil für den Immobilienkauf aus? Nicht unbedingt. Expertinnen und Experten empfehlen als grobe Richtlinie oft, mindestens 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises einer Immobilie als Eigenkapital einzubringen. Ist der Eigenkapitalanteil so hoch, sichern Sie sich bessere Finanzierungskonditionen und vermeiden in der Regel eine Überschuldung. Bei geringen Eigenmitteln riskieren Sie höhere Zinsen und stoßen möglicherweise Monat für Monat an Ihre Budgetgrenze.
So oder so ist es wichtig, Ihre finanziellen Mittel inklusive aller regelmäßigen Forderungen (z.B. Kindesunterhalt oder weitere Kreditzinsen) individuell zu betrachten. Dabei können Sie die Finanzierungsberaterinnen und -berater von Deutsche Bank Immobilien unterstützen und mit Ihnen eine passende Strategie für den erfolgreichen Immobilienkauf entwickeln.
Hier sind acht wichtige Tipps, die Ihnen dabei helfen können, Ihren Traum vom eigenen Zuhause zu verwirklichen. Von der cleveren Budgetplanung bis hin zur Gründung einer Baugemeinschaft: Diese Tipps geben Ihnen die nötige Orientierung und bringen neue Ansätze:
Mit der Zinswende der EZB Mitte September 2023 sind auch neue Zeiten beim Immobilienverkauf angebrochen. Denn es zeichnet sich bereits ab, dass sich künftig nicht mehr jedes Haus wie von selbst verkauft.
Zumindest außerhalb der Metropolen und absoluten Hotspots verbessert sich damit die Position von Kaufwilligen, denn Preisabschläge sind durchaus wieder möglich.
Hier gilt es, die Preise zu sondieren und klug zu verhandeln. Es klingt banal, aber beim Kauf eines Autos oder einer Küche machen Sie es doch auch.
Also: Sehen Sie sich verschiedene Angebote an. Vergleichen Sie Preise und Leistungen. Lassen Sie sich Zeit bei der Suche. Die Hilfe kompetenter Maklerinnen oder Makler kann dabei sehr nützlich sein. Deutsche Bank Immobilien führt bei Ihnen gerne eine unverbindliche und kostenlose Online-Marktpreiseinschätzung durch.
Also: Sehen Sie sich verschiedene Angebote an. Vergleichen Sie Preise und Leistungen. Lassen Sie sich Zeit bei der Suche. Die Hilfe kompetenter Maklerinnen oder Makler kann dabei sehr nützlich sein. Deutsche Bank Immobilien führt bei Ihnen gerne eine unverbindliche und kostenlose Online-Marktpreiseinschätzung durch.
Wie viel Kredit für Wohneigentum man sich leisten kann, hängt neben der Vermögens- und Einkommenssituation auch vom vorhandenen Eigenkapital ab.
Es ist das Fundament jeder Immobilienfinanzierung und hat entscheidenden Einfluss auf die Zinsbelastung. Je mehr Eigenkapital Kreditsuchende mitbringen, desto günstiger wird der Darlehenszins. Das zahlt sich über die Laufzeit eines Darlehens aus.
Wer mehr eigenes Geld einbringen kann, profitiert von einem günstigeren Zins. Das benötigte Eigenkapital muss aber nicht immer in Euro und Cent auf dem Tisch liegen. Man kann es auch ersetzen, zum Beispiel durch einen Bausparvertrag. Mithilfe eigener Einzahlungen und staatlicher Förderung sammeln Sie mit einem Bausparer im Laufe der Zeit Guthaben an, die später mit in die Finanzierung einfließen können.
Gut zu wissen: Das Guthaben aus Riester-Verträgen inklusive der staatlichen Zulagen darf ebenfalls angerechnet werden. Immobilienkaufinteressierte sollten zudem prüfen, ob ggf. Anspruch auf Wohnraumförderungsdarlehen oder andere Fördermittel des jeweiligen Bundeslandes besteht. Finanzielle Unterstützung von Verwandten kann den eigenen Spielraum ebenfalls erweitern.
Tipp: Bei einem Darlehen innerhalb der Familie sollte niemand aus falscher Scham auf einen Vertrag verzichten. Ein Vertrag gibt beiden Seiten Rechtssicherheit über die Höhe des Darlehens und die Konditionen der Rückzahlung.
Auch mit Eigenleistungen können Sie beim Hausbau Geld sparen. Die sogenannte Muskelhypothek wird bei der Baufinanzierung häufig als Eigenkapital gewertet und kann bis zu 15 Prozent der Baukosten betragen. Dabei übernehmen Käuferinnen und Käufer selbst Arbeiten an der Immobilie, etwa Malerarbeiten, das Verlegen des Fußbodens oder das Anlegen eines Außenbereiches.
Dabei ist es aber wichtig, den Umfang der Einsparungen und den dafür nötigen Zeitaufwand realistisch zu berechnen. Zudem müssen die Eigenleistungen mit den anderen Gewerken abgestimmt werden, die nach einem festen Zeitplan arbeiten
Die Grundstückskosten sind beim Hausbau ein erheblicher Faktor. Großes Grundstück mit viel Garten – eine Wunschvorstellung, die sich angesichts hoher Grundstückspreise schnell als zu teuer erweisen kann. Selbst auf dem Land gibt es den Baugrund in aller Regel nicht mehr zum Schnäppchenpreis. Fragen Sie sich also, wie viel Grundstück Sie wirklich brauchen und planen Sie lieber etwas kleiner.
Spannende Möglichkeit: Das Erbbaurecht, umgangssprachlich oft einfach Erbpacht genannt, bietet eine Alternative zum Grundstückskauf. Wer auf Erbpachtland baut, kauft das Grundstück nicht, sondern pachtet es für eine vertraglich vereinbarte Zeit.
In der Regel läuft ein Erbpachtvertrag über mehrere Jahrzehnte – oft sogar über 99 Jahre. Mit der Besitzerin oder dem Besitzer wird ein Vertrag abgeschlossen, in dem die Laufzeit und der Erbpachtzins festgelegt werden. Der Zins wird individuell vereinbart und beträgt in der Regel jährlich drei bis sechs Prozent des Grundstückwertes.
Damit entfällt die Kaufsumme für das Grundstück als große Einmalzahlung. Die niedrige Kreditsumme wiederum führt zu niedrigen Zinsen und so zu einer geringeren monatlichen Belastung.
Gut zu wissen: Häufig werden Erbpachtgrundstücke von Gemeinden, Kirchen oder Stiftungen angeboten. Dabei erfolgt die Vergabe teilweise nach sozialen Kriterien. Nachfragen lohnt sich!
Freistehendes Einfamilienhaus, Doppelhaushälfte oder Reihenhaus: Bauende haben die Qual der Wahl. Oder eben nicht – wenn sie aufs Geld achten müssen.
Reihenhäuser sind im Schnitt am günstigsten. Wer lieber in ein Einfamilien- oder Doppelhaus ziehen will, zahlt meistens erheblich mehr. Architekten- oder Fertighaus? Das ist ein weiterer Kostenfaktor, den Sie beeinflussen können. Ein Haus mit Fertigbauteilen ist im Normalfall günstiger im Preis als ein gleich großes Haus, das ein Architekturbüro individuell konzipiert.
Auch die Wohnfläche hat Einfluss auf die Kosten der Immobilie. Fragen Sie sich, wie viele Räume wirklich notwendig sind und wie groß sie sein sollen. Natürlich machen auch einfache Grundrisse den Hausbau preiswerter. Wer auf Gauben, Erker, Balkons oder Säulen im Haus verzichtet, kann sparen. Außerdem: Denken Sie an die Zukunft – alle Kinder werden mal flügge und dann ist das Haus bzw. Grundstück oftmals zu groß.
Schon gewusst? Auch steuerlich können Sie sparen: Die Grunderwerbsteuer macht abhängig vom Bundesland immerhin zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises aus – ein erheblicher Kostenfaktor. Hinzu kommt noch die Grundsteuer, die Eigentümerinnen und Eigentümer regelmäßig an die Gemeinde zahlen müssen. Ihre Fragen zu steuerlichen Möglichkeiten beantwortet Ihnen Ihr Steuerbüro.
Wer eine eigene Immobilie bauen will, hat viele Wünsche und Vorstellungen, wie das Traumhaus aussehen soll. In der Realität stellt sich dann oft heraus: Nicht alles ist umsetzbar oder bezahlbar. Ein Keller im Haus – ein großer Kostenfaktor. Brauchen Sie ihn wirklich oder kommen Sie auch ohne aus? Garage oder Carport? Ein Bad auf jeder Etage? Bodentiefe Fenster im ganzen Haus? Fußbodenheizung in allen Räumen? Der Verzicht auf teure Extras bietet erhebliche Einsparpotenziale.
Machen Sie eine Checkliste. Schreiben Sie auf, welche Ausstattung Sie unbedingt haben möchten und was sie kostet. Priorisieren Sie, was Ihnen wirklich wichtig ist – und entscheiden Sie dann.
Die Versuchung ist groß. Aber Sie müssen nicht alle Arbeiten in Ihrer Immobilie sofort perfekt umsetzen. Verschaffen Sie sich finanziell Luft.
Außenanlagen zum Beispiel können Sie nach und nach gestalten. Statt eines Carports oder einer Garage reicht vielleicht erstmal ein einfacher Stellplatz fürs Auto. Auch die Inneneinrichtung kostet Geld. Brauchen Sie wirklich überall neue Lampen und Möbel? Auf Ihrer Wunschliste steht ein Kamin? Sie können ihn auch später nachrüsten.
Wer sich mit anderen Bauwilligen zu einer Gemeinschaft zusammenschließt, profitiert von einigen Vorteilen. Durch gemeinsame Planung, Koordination und Einkauf von Materialien sowie Dienstleistungen lassen sich in einer Baugemeinschaft bis zu 20 Prozent der anfallenden Baukosten einsparen – eine attraktive Option, um sich preiswerten Wohnraum in guter sozialer Umgebung zu erschließen.
Bislang scheiterte das Modell oft daran, dass kein geeigneter Baugrund zu finden war. Mittlerweile gibt es aber zahlreiche Kommunen, die Grundstücke zu Verkehrspreisen an Baugemeinschaften vergeben.
Grundsätzlich gibt es zwei Modelle: Bei einer freien Baugemeinschaft organisieren die Mitglieder alles selbst – von der Suche nach einem Architekturbüro über die Beauftragung der Gewerke bis hin zur Bauüberwachung. Auch das Einholen von Angeboten, die Abrechnung und Bezahlung der Profis, das Beantragen der Baugenehmigungen und Co. liegen in der Hand der Mitglieder. So kann die Baugemeinschaft maximal selbstbestimmt planen. Allerdings erfordert dieser Weg Fachwissen innerhalb der Gemeinschaft.
Bei einer gesteuerten Baugemeinschaft gibt es dagegen bereits Architektinnen oder Architekten und eine Baufirma mit fertigen Konzepten, die auf Baugemeinschaften zugeschnitten sind. Die Baugemeinschaft kann sich dann für das Passende entscheiden. Gesteuerte Baugemeinschaften reduzieren den Arbeitsaufwand für die Mitglieder und erfordern weniger Fachwissen. Auch um die Koordination muss sich die Gemeinschaft nicht kümmern. Der Nachteil: Die Mitglieder der Baugemeinschaft sind weniger flexibel, was persönliche Wünsche angeht und der Gesamtpreis des Projekts ist höher.
Die aufgeführten Punkte erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, Aktualität und Richtigkeit. Verfasserin: Alina Haidacher, Redakteurin. Stand: März 2024.